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Behörden zerschlagen 300-Millionen-Euro-Abonnementbetrugsnetzwerk, das 4,3 Millionen Karten betrifft

Eine internationale Strafverfolgungsoperation namens “Chargeback” hat drei große Betrugs- und Geldwäschenetzwerke ausgehoben, denen angeblich rund 4,3 Millionen Kreditkarten in 193 Ländern zum Opfer gefallen sind. Die Operation ergab Verluste von mehr als 300 Millionen Euro (ca. 344 Millionen US-Dollar) und versuchte Schäden von mehr als 750 Millionen Euro (861 Millionen US-Dollar).

 

 

Die Netzwerke waren zwischen 2016 und 2021 in Betrieb und nutzten gestohlene Kreditkartendaten, um rund 19 Millionen betrügerische Online-Abonnements auf Websites zu erstellen, die Pornografie, Dating-Dienste oder Streaming-Inhalte anbieten, so . Europol  Sie legten die monatlichen Gebühren auf etwa 50 € fest, um Rückbuchungen zu vermeiden, und setzten absichtlich vage Transaktionsbeschreibungen ein, um einer Entdeckung zu entgehen.

Die Ermittler sagen, dass sich die Ringe auf eine ausgeklügelte Infrastruktur stützten, zu der auch Briefkastenfirmen in Großbritannien und Zypern gehörten. Diese Firmen wurden genutzt, um betrügerische Transaktionen über kompromittierte Zahlungsdienstleister zu schleusen, insbesondere in Deutschland. Die Netzwerke zogen deutsche Vermittler, Führungskräfte und sogar Compliance-Beauftragte ein, die angeblich im Austausch für Zahlungen halfen.

Die Strafverfolgungsbehörden führten am 4. November 2025 koordinierte Razzien in mehreren Ländern durch, darunter Deutschland, die Vereinigten Staaten, Kanada, Singapur, Luxemburg, Zypern, Spanien, Italien und die Niederlande. Mehr als 18 Verdächtige wurden festgenommen und Vermögenswerte im Wert von mehr als 35 Millionen Euro beschlagnahmt.

Die Behörden stellten fest, dass die Betrüger anstelle von einmaligen Diebstählen stabile und langfristige Einnahmequellen aufgebaut hatten. Durch die Nutzung gestohlener Karten zur Unterstützung gefälschter Abonnements vermieden die Gruppen viele der üblichen Warnsignale, die Banken und Betrugserkennungssysteme alarmieren. Einige Experten nannten es einen Übergang vom klassischen Karten-Skimming zum abonnementbasierten Betrug.

Aus der Perspektive der Opfer stellte das Programm einzigartige Herausforderungen dar. Karteninhaber sahen oft wiederkehrende Zahlungen von scheinbar legitimen Diensten und stellten fest, dass die Beschreibung auf ihren Kontoauszügen keinen Verdacht erregte. Da die Gebühren niedrig angesetzt und wiederholt erhoben wurden, erkannten viele Opfer nicht, dass sie betrogen worden waren, bis die Kontrolle über die Karte verloren ging oder Rückbuchungen verweigert wurden.

Zahlungsexperten sagen, dass wiederkehrender Abonnementmissbrauch schwieriger zu unterbinden ist als einmaliger Betrug. Sobald eine kompromittierte Karte zu einem Abonnementdienst hinzugefügt wird, kann das Betrugsnetzwerk über lange Zeiträume hinweg weiterhin kleine Beträge abheben. Zu dem Zeitpunkt, an dem der Karteninhaber das Problem identifiziert, wurden die Gelder möglicherweise bereits über mehrere Vermittler und Gerichtsbarkeiten bewegt, was die Rückforderung erschwert.

Für Banken und Zahlungsanbieter unterstreicht der Fall die Notwendigkeit einer genaueren Überwachung von wiederkehrenden Niedrigpreistransaktionen und Anomalien im Händlerverhalten. Sicherheitsanalysten empfehlen, Händler zu überprüfen, die hohe Genehmigungsraten für Zahlungen aufweisen, die Stornierungsoptionen von Kunden einschränken oder obskure Händlernamen verwenden. Dies können Frühindikatoren für strukturierten Abonnementbetrug sein.

Kreditkartennutzer können sich schützen, indem sie regelmäßig ihre Kontoauszüge kontrollieren und nach unbekannten wiederkehrenden Gebühren Ausschau halten, auch wenn jeder einzelne Betrag klein ist. Es ist auch ratsam, Karten zu verwenden, die Benachrichtigungen über jede Transaktion anbieten, und unbekannte Abonnements umgehend zu melden. Wenn die direkte Stornierung fehlschlägt, ist es ratsam, die Karte zu wechseln und die automatischen Zahlungen zu aktualisieren.

Die Operation “Chargeback” zeigt, wie sich der Zahlungsbetrug weiterentwickelt. Kriminelle Gruppen konzentrieren sich nun auf den Aufbau komplexer Abonnementnetzwerke, hinter denen sie groß angelegte Aktivitäten mit gestohlenen Karten verbergen. Da sich der Betrug über mehrere Länder und Zahlungssysteme erstreckt, ist die internationale Koordination nach wie vor von entscheidender Bedeutung, um diese Netzwerke zu zerschlagen.

Für Millionen von Karteninhabern und Zahlungsdienstleistern auf der ganzen Welt dient die Operation als Erinnerung daran, dass selbst Transaktionen mit kleinem Wert Teil eines viel größeren Betrugsapparats sein können. Die Behörden erklärten, dass trotz der Verhaftungen und der Beschlagnahmung von Vermögenswerten neue Netzwerke schnell und ohne ständige Wachsamkeit aufgebaut werden können.