Europäische Regulierungsbehörden haben empfohlen, dass Online-Händler im Europäischen Wirtschaftsraum Kunden das Einkaufen erlauben sollten, ohne ein Konto zu erstellen. Die Leitlinie besagt, dass eine verpflichtende Registrierung für routinemäßige Einkäufe zu unnötiger Sammlung und Verarbeitung personenbezogener Daten führt. Die Regulierungsbehörden erklärten, dass dieser Ansatz im Widerspruch zu den Datenschutzprinzipien steht, die von Organisationen verlangen, die Datenerhebung auf das Wesentliche für eine bestimmte Transaktion zu beschränken. Sie wiesen außerdem darauf hin, dass die Kontoerstellung die langfristige Aufbewahrung personenbezogener Daten erhöht, selbst wenn Käufer nur eine einmalige Bestellung abschließen wollen.
Die Leitlinien sehen eine klare Gäste-Checkout-Option vor, die es den Nutzern ermöglicht, ohne Registrierung zu stöbern und Einkäufe abzuschließen. Die Regulierungsbehörden erklärten, dass Einzelhändler nur dann Konten verlangen sollten, wenn ein legitimer Bedarf an fortlaufender Identifikation besteht. Beispiele sind Abonnementdienste oder Funktionen, die von einem fortlaufenden Kundenprofil abhängen. Sie betonten, dass Einmalkäufe und gewöhnliche Einzelhandelstransaktionen in der Regel kein verpflichtendes Konto erfordern.
Die Regulierungsbehörden erklärten, dass eine Reduzierung der Pflichtregistrierung Datenschutz- und Sicherheitsrisiken verringern würde. Jedes neue Benutzerkonto enthält zusätzliche persönliche Informationen, die offengelegt werden können, falls der Händler eine Datenpanne erlebt. Sie fügten hinzu, dass das Auschecken der Gäste diese Risiken verringert, indem sichergestellt wird, dass Einzelhändler nur die für Zahlung und Lieferung erforderlichen Daten sammeln. Die Bereitstellung eines Kontos als optionale Funktion bleibt erlaubt, solange es keine Bedingung für den Abschluss gewöhnlicher Käufe ist.
Eine Konsultationsphase ermöglicht es Einzelhändlern, Verbraucherorganisationen und Behörden, Rückmeldungen zu geben. Das Ziel ist es, einen einheitlichen Ansatz zu entwickeln, der Kundenkomfort mit Datenschutz in Einklang bringt. Die Regulierungsbehörden erwarten, dass das Auschecken der Gäste zur Standardoption wird, wenn die Leitlinien übernommen werden.
Einzelhändler müssen möglicherweise ihre Bestellsysteme anpassen, um Einkäufe ohne Benutzerprofile zu unterstützen. Dazu gehört die Sicherstellung, dass Zahlungs-, Rechnungs- und Zustellungsprozesse unabhängig von registrierten Konten funktionieren. Die Leitlinien legen nahe, dass die Beseitigung von Hürden durch die verpflichtende Registrierung das Kundenerlebnis vereinfachen und gleichzeitig die Einhaltung der Datenschutzanforderungen verbessern könnte.
